Donnerstag, 22. Dezember 2016

Montag, 08.08.2016: Architektur und Geschichte in Nižnij Novgorod

mit Marina Ignatuška (Journalistin und Urbanistin)

Городское развитие Нижнего Новгорода

Встреча с Мариной Игнатушкой (журналистом/урбанистом)

von Jael Sigrist und Jonas Hinck







Am Nachmittag treffen wir uns vor einem Eingang des Kremls mit Mascha, Clea und Sveta. Viele kommen zu spät, auch Tim, der unbedingt eine Schaurma holen musste… Marina, eine Journalistin und Architektin aus Nižnij Novgorod, holt uns dort ab und führt uns in einen Vortragssaal im Arsenal (Арсенал), innerhalb der Kremlmauern. Anhand einer Präsentation erzählt sie uns einiges über Geschichte und Architektur in Nižnij Novgorod. Sie stellt uns unter anderem auch das Projekt «Приметы городов (Merkmale einer Stadt)» vor.
 
Arsenal
Das Arsenal wurde 1843 auf Befehl des Zaren Nikolaus I. gebaut und befindet sich auf dem höchsten Ufer der Volga. Dieser Hügel wird von mehreren Tälern durchzogen. Die Strassen wurden im 19. Jahrhundert vom Kreml aus sternförmig gebaut. 1896 fand in Nižnij Novgorod die Wirtschaftsaustellung statt. In der Sowjetzeit war das Arsenal für die Öffentlichkeit geschlossen und niemand wusste genau, was darin gelagert wurde. Heutzutage wird das Arsenal als Museum für moderne Kunst genutzt. Das Gebäude wurde so renoviert, dass die neuen Bauteile die alten nicht berühren. Der Boden besteht aus gusseisernen Platten, weil in dieser Region sehr viel Eisen vorhanden ist, aber auch, weil man dachte, dass der Boden lange halten würde, auch wenn viele Soldaten mit ihren Stiefeln darüber laufen. Eine andere architektonische Besonderheit, die Marina erwähnt, ist die «Soz-Gorod», auf die in einem anderen Kapitel genauer eingegangen wird.


In Nižnij Novgorod ist es zur Tradition geworden, jedes Jahr aus den neuen Gebäuden das Beste auszuwählen und zu prämieren. Dabei wird dieses Gebäude als Torte dargestellt und von den Gästen verspeist. Nicht umsonst nennt man diese Stadt auch «Hauptstadt der modernen russischen Architektur». 

Mascha und Nesterov-Medaille
 Zurzeit wird das umstrittene Stadion für die Fussball-WM 2018 auf der sogenannten «стрелка» (Erdspitze beim Zusammenfluss von Wolga und Oka) gebaut. Marinas Kommentar dazu war: «wir hoffen, dass es einfach durchbricht»…
Früher war die Messe (ярмарка) das Handelszentrum der Stadt, aber in der Sowjetzeit wurde sie geschlossen. In dieser Zeit wurden auch diverse Kirchen entweder geschlossen, als Veranstaltungsorte für Konzerte oder als Museen genutzt. 


Nach dem Vortrag macht Marina mit uns einen kleinen Kurzgedächtniswettbewerb, den Mascha souverän gewinnt. Наша Маша...




Anschliessend führt uns Marina durch das Arsenal und weiter auf einen kleinen Spaziergang durch den Kreml (an dieser Stelle möchten wir erwähnen, dass man in Russland, wenn von einem Spaziergang oder einer «прогулка» die Rede ist, für mindestens zwei Stunden unterwegs sein wird…). Damit wir einen schönen Ausblick auf die Stadt geniessen können, laufen wir über zwei Brücken und besuchen zu guter Letzt die selbst umgebaute Attikawohnung eines Architekten, der mit Marina befreundet ist. So endet der erste Tag unserer Exkursionswoche mit Mascha und Clea. 



Стрелка («Strelka»)



Links:

Adresse:
Kremlin 6, NN
NN Oblast
Russland, 603000
Tel.: +7 831 422-75-55


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