Donnerstag, 22. Dezember 2016

Mittwoch, 10.08.2106: Arsenal Zentrum für Gegenwartskunst


Арсенал – центр современного искусства. встреча и экскурсия по текущей выставке

von Sarah Durrer und Tim Kapfer

Das Arsenal befindet sich im Kreml. Das Wort Arsenal bedeutet Waffenlager, was auf die frühere Verwendung des Gebäudes hindeutet. Es wurde 1843 von Nikolaus dem Ersten in Auftrag gegeben, um den Wohlstand des russischen Reiches darzustellen. Die Wände sind komplett aus Ziegelsteinen errichtet worden. Während des 20. Jahrhunderts befand sich das Gebäude in einem in einem sehr schlechten Zustand und war von der Außenwelt abgeschottet. 2011 wurde ein Ausstellungsort für zeitgenössische Kunst gesucht und man begann dafür das Arsenal zu restaurieren. 2015 waren es bereits 7000 m2 Ausstellungsfläche, jedoch sind die Renovierungsarbeiten bis heute noch nicht abgeschlossen. Das Konzept der Renovation ist es, die perfekte Balance zwischen dem historischen Ort und der zeitgenössischen Kunst zu finden. Das Besondere am Arsenal ist, das eine Außenwand die Mauer des Kremls ist. Obwohl sich das Gebäude größtenteils im Originalzustand befindet, war es wegen des sehr schlechten Zustandes nötig, Replikate zu produzieren, z. B. von den Fliesen. Im Arsenal befindet sich nicht nur ein Museum, sondern auch eine Ballettschule und ein Auditorium für Filme, Konzerte, Theater und Kunstperformances. Das Arsenal organisiert auch Familienprogramme, bei denen Kinder künstlerisch gefördert werden und bietet zudem Künstlern Wohnungen für Kurzaufenthalte an.

Unser Guide begann die Führung mit einer Anekdote zu einem Schädel aus dem 15. Jahrhundert, den man während den Umbauarbeiten unter den Kremlmauern fand. Danach besuchten wir die Ausstellung der deutschen Künstlerin Rosmarie Trockel. Wir verweilten länger bei einem Bild, das sie mit Hilfe einer Maschine hergestellt hatte. Die Maschine besteht aus einem Rahmen, an den Rosmarie Trockel Pinsel mit Haaren verschiedener Künstler befestigt hat. Tim meinte dazu, dass die Maschine in diesem Fall den Menschen als Instrument verwendet und nicht wie gewöhnlich der Mensch die Maschine (Pinsel). Den Künstlern sehr wichtig, dass wir ihre Werke selbst interpretieren, weshalb sie auch meist ohne Titel sind. Die Interpretationen regen uns dazu an, die Welt mit anderen Augen zu sehen. Per Videoinstallation wurde ein sich drehendes Ei in verschiedener Geschwindigkeit auf eine Leinwand projiziert. Tim meinte, dass man sich in Russland oft wie ein sich drehendes Ei fühlt, was beim Guide großen Anklang fand. Anschließend wurde uns ein Exklusiveinblick in die Büroflächen und den zweiten Stock geboten, was den gewöhnlichen Besuchern verwehrt bleibt.


Daraufhin besichtigten wir die Ausstellung Life of Living, in welcher ein Fotograf aus Moskau die traditionellen Holzhäuser, die in Nischni Nowgorod dem Verfall ausgesetzt sind, thematisiert. Dies wurde vor allem mit наличник (traditionell russische Fensterornamente) zum Ausdruck gebracht. Alexander Lawrow, der die Ausstellung mit dem Fotografen aus Moskau zusammen erstellt hat, hing auf der Rückseite der Fotografien Türen auf.
 Diese Türen waren Türen der traditionellen Holzhäusern, in die er das damalige reale Leben geschnitzt hat. Zum Beispiel ein Klassenzimmer, in welchem ein Lehrer und Schüler sassen. Dies war eine Originaltür einer alten Grundschule. Zudem verruste er die Schnitzerreien, um ebenfalls das Verschwinden der Holzhäuser zu thematisieren.



Im angrenzenden Austellungsraum befand sich eine Ausstellung über aussergewöhnliche Obdachlose aus Nischni Nowgorod, welchen man im Alltag immer begegnet, aber nicht näher kennenlernt. Aufgrund ihrer faszinierenden Biografien stöst diese Ausstellungen beim Publikumauf grosse Resonanz, da sie einen hohen Identifikationswert besitzen. Es folgten aus einfachsten Mitteln hergestellte Skulpturen, welche für Tiere auf der Strasse gedacht sind.
Das Arsenal, ist ein besonderer Ort, der vor allem ein Publikum im Alter von 17-30 anzieht. Aufgrund der Passion und hohen Einsatzbereitschaft der Mitarbeiter ist das Arsenal der Ort der Stadt, wo Kunst und Kultur gelebt wird.


Links:
http://www.ncca.ru/en/main?filial=3

Kontakt:
Kremlin, bld. 6, Arsenal, Nizhny Novgorod. +7 (831) 422 75 55

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